Jede Maschine gibt an die Umgebung Schwingungen und Geräusche ab.
Elastische Isolations- und Dämpfungselemente können diese Energien in unterschiedlichem Maße absorbieren.
Dämpfung und Isolierung sind physikalische Kenngrößen, die zueinander in Konkurrenz stehen. Mit der Art der Auslegung zwischen diesen Beiden wird die Qualität der
Maschinenlagerung beeinflusst.
D.h. im Idealfall bedeutet sehr gute Dämpfung eine verminderte Schwingungsisolierung. Analoges trifft für den Umkehrfall zu. In der Praxis werden Kompromisslösungen zwischen
beiden Ideallösungen realisiert.
Materialien und Produkte*) mit unterschiedlicher Werkstoffmischung oder Shore-Härte ermöglichen derartige Auslegungen.
*) die Art der Differenzierung ist herstellerabhängig
Schwingungsdämpfung
Maschinen mit Anforderungen an eine hohe statische Laufruhe verlangen Aufstellelemente mit sehr guter Dämpfung (CNC-Werkzeugmaschinen). Dafür werden harte Materialien mit hoher
Shore-Härte 90° Shore A verwendet. Für eine absolut harte Aufstellung beinhalten die Aufstellvorschriften mitunter die Verwendung von Fix-Keilschuhen oder Fixatoren und den
Verzicht auf Elastomere. Ergebnis kann eine örtlich beruhigte Arbeitsstätte sein. Die ins Gebäude eingeleitete dynamische Energie kann aber an Strukturen mit geringerer
Eigensteifigkeit in unerwünschten Resonanzen wieder zutage treten. Das sind dann Einsatzfälle für isolierte Schwingfundamente mit tief abgestimmten dynamischen
Eigenfrequenzen.
Schwingungsisolierung
bedeutet hohe Absorption der Störenergie. Man spricht von Aktivisolierung, wenn Schwingungen aus einer Maschine an ihren Lagerpunkten absorbiert werden. In diesem Fall sind
Eigenschwingungen deutlich wahrnehmbar ausgeprägt. Passivisolierung wird gefordert, wenn Störungen aus der Umgebung nicht in die Maschine gelangen dürfen. Das trifft zu für
messtechnische Ausrüstungen und Technologien mit geringen Toleranzen, sowie in gebäudetechnische Anlagen (LKH), die sehr hohen Anforderungen unterliegen. Geeignet sind weiche
Materialien geringer Shore-Härte und niedriger dynamischer Eigenfrequenz z.B. mit ca. 50° Shore A. Allerdings ist der Einsatz sehr weicher Isolatoren im Zusammenhang mit hohen
dynamischen Massenkräften und hoher Schwerpunktlage wegen beeinträchtigter Standsicherheit nicht mehr praktikabel.
Geräte der Fördertechnik oder Gleitschleifgeräte benötigen für einen hohen Wirkungsgrad eine Gegenmasse. Um Einbußen zu vermeiden, müssen Isolierungen immer zwischen
Gegenmasse und Boden eingefügt werden.
Eigenfrequenz, Abstimmungsverhältnis
Besondere Aufmerksamkeit und höheren Aufwand verlangen die niederfrequenten Abstimmungen.
Vorraussetzung sind Elastomere und pneumatische Bauelemente mit gesicherten und definierten Betriebsparametern.
Eine wichtige Eigenschaft ist die Veränderung der dynamischen Eigenfrequenz zu niedrigeren Werten mit zunehmender Flächenlast und statischer Einfederung. Eine niedrige dynamische
Eigenfrequenz des Isolators kann außerdem durch dickere Elastomerplatten, Sandwichkombinationen, Hohlraumstrukturen und gut ausgeprägte Oberflächenprofilierungen erzielt
werden.
Der Arbeitspunkt des Elastomers wird entweder über die maximal zulässige statische Einfederung bei ca. 10-15% oder unter Ausnutzung der maximal zulässigen spezifischen Flächenbelastung
eingestellt.
Daraus kann die Elastomerfläche am Aufstellpunkt berechnet werden.
Das Verhältnis zwischen Erregerfrequenz und Eigenfrequenz des Isolators ist effektiv ab 2:1 und bei 3:1 noch wirtschaftlich akzeptabel. Höhere Werte bis 5:1 sind aufwendig und mit
problemgerechten Entscheidungen verbunden. Diese können in Erhöhung der Ruhemasse durch Fundamentblöcke oder Hartsteinplatten, gelagert auf Präzisionsluftfedern mit
Eigenfrequenzen minimal 1 Hz, münden.
Ein Abstimmungsverhältnis kleiner 1 stellt eine unterkritische Lagerung dar. Die Bewegungsenergie wird mit der Erregerfrequenz durch Dämpfung in Wärme umgewandelt.Das System
sollte bis zur nächsten Anregung ausschwingen können. Bei zunehmender Erregerfrequenz ist kein Energieabbbau mehr möglich. Wenn sich die Erregerfrequenz der
Resonanzfrequenz nähert, kommt es zur Amplitudenverstärkung und das System schaukelt sich auf.
Die Grenzen
Technologische Prozesse in denen Förderprozesse, Gleitschleifen, Sieben u.Ä. realisiert werden, brauchen feste Widerlager für die Übertragung der mechanischen Energie auf den Prozess.
Die isolierte Elastomerlagerung solcher Anlagenteile verbraucht Energie und beeinträchtigt den Wirkungsgrad. Eine Isolierung mit Stahlfedern in einem massereichen
Maschinenrahmen oder mit einem Fundamentblock ist die bessere Lösung. Elastomerplatten am Boden können eine Körperschallisolierung bewirken.
Vorbehalte sind angebracht bei Lagerung auf Geschossdecken mit geringer Deckenbelastbarkeit. Hier können unzulässige Gebäudeschwingungen auftreten. Problematisch sind Drehzahlen <=800
U/min, weil Schwingungsisolatoren in diesem Bereich ihre Resonanzpunkte haben. Auch bei starren freistehenden Auflagern kann es zu ungewollten Niveauverstellungen kommen. Schwingungsbäuche im
Maschinenrahmen sind fatal bei zueinander ausgerichteten Wellen. Hier können wir als Gegenmaßnahmen An- oder Durchschraubmontage oder unsere Drehmomentstütze empfehlen.
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